Bremen/Dötlingen - Salzburg/Graz

Die W-Fragen:

Wo: Von Dötlingen bis nach Kaindorf
Wann: 29.04.2014 - 05.05.2014
Wer: Roland Klose und Carsten Hünecke
Was: Beweis der Langstreckentauglichkeit eines Elektrofahrzeugs
Wie: Mit einem Renault Zoe von Dötlingen (DE zwischen Bremen und Oldenburg) nach Kaindorf (AT bei Graz) fahren
Warum: Ist das Produkt (Elektrofahrzeug) als Ersatz für Verbrennerfahrzeuge geeignet? Ja!


Wann immer die Diskussion auf Elektrofahrzeuge kommt, kommen die gleichen Argumente:
- Die Technik wäre noch nicht ausgereift
- So ein Fahrzeug ist nicht  alltagstauglich
- Die Reichweite ist zu gering
- Die Ladezeiten zu lang
- Das Fahrzeug zu langsam
- Das Stromtankstellennetzwerk ist zu schlecht

Um es gleich vorweg zu nehmen. Sicher gibt es an der einen oder anderen Sache Optimierungsbedarf. Das gilt für Verbrennerfahrzeuge aber genauso. Nobody is perfekt. Und warum sollten Elektrofahrzeuge da eine Ausnahme machen? Leider ist es so, das die vorgenannten Argumente durchweg von Personen kommen, die entweder noch nie elektrisch gefahren sind, oder die ein besonderes Interesse daran haben, die E-Mobilität schlecht zu reden.

Und warum sollen Elektrofahrzeuge Dinge bewerkstelligen können, die ich ich mit einem Verbrennerfahrzeug  evtl. in einem Prozent der Fahrten mache, wenn überhaupt?!

Die Reichweite mit 140 bis 160 km ist in 99% der Fälle mehr als ausreichend. Man muß sich von dem Gedanken verabschieden, das man nur an bestimmten Punkten tanken kann. Im Prinzip ist jede Stromsteckdose geeignet. Und wenn ich eine längere Tour habe, dann werde ich dort üblicherweise (!!!) auch nicht nach 5 Minuten wieder zurück fahren. Ich habe dort also Zeit, das Fahrzeug wieder mit Strom zu versorgen. In einer Stunde ist das Fahrzeug wieder bereit für die nächste Etappe. Und das macht das Fahren auch aus. Es ist entspannter. Ob ich an ein weit entferntes Ziel sechs oder zehn Stunden später ankomme ist relativ egal. Denn die Fahrt dahin kann man nutzen. Beim ersten Halt wird gefrühstückt, beim nächsten die Mails gecheckt, evtl. etwas spazieren gegangen, danach Mittag gegessen.

Und das gilt ja nur für die Fahrten über 140-160 km. Am Zielort nimmt man sich die nächstbeste (Kraftstrom-)Steckdose und hat dann wieder Energie. 
Im Zweifelsfall benötigt man nur eine zusätzliche Ladebox, wenn der passende Stecker nicht vorhanden ist. Aber die an Board zu haben, ist nie ein Fehler. Früher ist man auch nie ohne Reservekanister gefahren. Gut, die Zeiten sind schon wirklich sehr lange her, aber auch erst seit die Fahrzeuge weniger Benzin benötigen und das Tankstellennetz dichter wurde, bzw. die Öffnungszeiten verlängert wurden, ist es kaum noch notwendig.
Unser Reservekanister heißt Ladebox und damit steht uns jede (!!!) Steckdose zum Laden zur Verfügung.
Die elektrische Zahnbürste oder das Handy steckt man doch auch regelmäßig wieder an den Strom, damit man es bei bei nächstbester Gelegenheit wieder nutzen kann.

Man fährt anders.

Und warum sollte man auf neue Technik warten (Brennstoffzellen), wenn man heute schon diese Strecken fahren kann? Außerdem gibt es bei den Brennstoffzellen dann noch das Problem des Energieverlusts durch Wandlung. Beim E-Fahrzeug geht der Strom vom Dach/Windrad direkt in die Batterie und von da aus auf den Motor. Auch da gibt es Verluste, aber die sind weitaus geringer.

Und nun viel Vergnügen bei der ersten Etappe:

Kapitel:

- Planung/Technische Vorbereitung
- Fahrt nach Wegscheid/Salzburg
- Tagesausflug Salzburg
- Graz / 1. Österreichisches Zoe Treffen Kaindorf
- Rückfahrt nach Bremen


Los ging es am 29.04.2014 gegen 22:00 Uhr.

Am 03.05.2014 wurde am ersten Österreichischen Zoe Treffen teilgenommen.

Am 04.05.2014 ging es direkt von dort nach Hause.

Gefahren wurde die Strecke über:

- Hannover
- Magdeburg
- Hof
- Regensburg
- Salzburg
- Wels
- Trieben
- Graz
- Kaindorf



Zuerst wurden Informationen über die Ladepunkte Richtung Süden eingeholt. Sowohl private (Drehstromnetz) wie auch öffentlich zugängliche. Dazu diente insbesondere das Stromtankstellenverzeichnis aus dem Going Electric Forum.

Aufgrund der großen Höhenunterschiede wurde nicht über die Kasseler Berge gefahren, die eigentlich die kürzere Strecke wären, sondern über den Ostharz, also über die A14 von Magdeburg Richtung Halle.



Technische Vorbereitung:

Um ein Quasi-Livebild mit Route anzubieten habe ich mich dazu entschlossen einen Raspberry-Pi mit PiCam einzusetzen.

Die Zeitrafferfilme basieren auf diesen Daten.

Näheres dazu gibt es hier


Fahrbericht:


Die Karte mit der kompletten Strecke gibt es hier.

Es kann etwas länger dauern bis alle Streckenelemente angezeigt werden. Alleine die drei Trackdaten sind über 6 MB groß. Alle 5 Sekunden wurde ein neuer Datensatz generiert. Die Ladepausen habe ich aus dem Tracking gelöscht.


Der Weg nach Wegscheid (Salzburg) - 950 km


Zeitrafferfilm von Hannover bis Salzburg



22:05 Abfahrt Dötlingen
00:08 Ankunft Hannover       130 km

Ladezeit 60' an Drehstromkiste

01:14 Abfahrt Hannover
02:53 Ankunft Magdeburg    134,6 km  264,5 km Fahrzeit 3h39

Ladezeit 60' an defekter Ladesäule der Magdeburger Stadtwerke am Glindenberger Weg. Alle 15" Minuten muß man neu starten. Dazu muß man sich erst abmelden, alle Kabel trennen. Und nach ca. 2 Minuten eine neue Ladung starten.

03:54 Abfahrt Magdeburg
05:28 Ankunft Wettin-Löbejün  85,4 km  349,9 km 47kWh  5h10

Morgendliche Aussicht in Wettin-Löbejün

Ladezeit 60' an Drehstromkiste

06:30 Abfahrt Wettin-Löbejün
07:28 Ankunft Weißenfels  70,2 km  420,1 km  55kWh  6:07



Ladezeit 55' an RWE Ladesäule. Einfach Kabel anstecken, Ladung startet.

Kurz vor Ende der Ladung gab es noch Besuch vom Chef, der sich freute, das der Ladepunkt mal genutzt wurde.

08:19 Abfahrt Weißenfels
09:41 Ankunft Selbitz 107,3 km  528,3 km  72kWh  7h27




Ladezeit 85' an CCS Ladesäule. Die Säule war eine echte Überraschung. Im Raum Hof gibt es sonst keine 22kW Säule. Und bisher gab es keine Dokumentation darüber, ob die Säule auch einen Typ 2 Anschluß hat. Hatte sie, und die hatte dann auch noch 22kW. Strom gab's umsonst, die Karte zum freischalten leiht man sich an der Tankstelle aus.








11:04 Abfahrt Selbitz
13:17 Ankunft Nabburg 125,3 km  653,7 km  87kWh  9h19

Ladezeit 65' an RWE Ladesäule am Renault Autohaus Hofstetter. Kabel anstecken und los geht's.

14:23 Abfahrt Nabburg
15:12 Ankunft Regensburg  62,8 km  716,5 km  96kWh 10h07

Ladezeit 43' bei Conrad + 20' kurze Pause für ein paar Hamburger. Im Nachhinein war es natürlich Quatsch nicht während der Ladung etwas zu Essen zu holen. Bei Conrad gab's eine längere Diskussion mit einem Handwerker zum Thema Elektromobilität. Er ist dem wohl nicht abgeneigt, ihm fehlten nur ein paar positive Impulse. Hoffentlich hat er die jetzt. Außerdem würde ihm wohl auch ein schnell ladender Kangoo zusagen.

16:12 Abfahrt Regensburg
18:01 Ankunft Vilsbiburg  79,4 km   795,9 km  106 kWh  11h51

Stadthalle Vilsbiburg
Eigentlich hätte die Ladung von Regensburg bis nach Mühldorf gereicht. Aber als der Weg dann über Vilsbiburg ging, wurde schnell der Entschluß gefasst hier den Großteil des Stroms zu tanken. Denn erstens gab's den Strom hier umsonst und außerdem mit 22kW in richtig guter Geschwindigkeit. Und dann gab es noch ein sehr interessantes Gebäude zu bestaunen. Die Stadthalle Vilsbiburg gegenüber der Ladesäule. Komplett in Holz gebaut und außerdem mit einer Fotovoltaik-Anlage ausgerüstet. So etwas sieht man nicht alle Tage.

Ladezeit 41'

18:40 Abfahrt Vilsbiburg   
19:15 Ankunft Mühldorf am Inn  29,8 km   825,8 km  110 kWh   12h24

Sabine in der Tür
Geknipst von Frank


 










Ladezeit 60' an 11 kW mit Bier und freundlichen Gesprächen mit Frank aus dem Going Electric Forum (fbitc) und seiner Frau Sabine. Frank hatte vorher schon gesagt, das er wohl erst gegen 21:00 Uhr zuhause wäre. Umso erfreulicher war dann die Tatsache, das an der Ladebox bereits ein Kabel hin. Also anschließen und warten. Alles sah so ruhig aus, das ,man davon ausgehen sollte, das niemand da war. Aber weit gefehlt. Sabine war zuhause. Glücklicherweise wurde sie vorher informiert und war nicht besonders überrascht, das da ein fremdes Fahrzeug Strom tankt. Frank kam  dann doch schon einige Zeit früher und so konnte man sich noch unterhalten.

20:09 Abfahrt Mühldorf am Inn
22:30 Ankunft Wegscheid (Abtenau) 123,8 km  949,6 km  129 kWh  14h40

In Mühldorf gab's noch Sonnenschein. Je näher Salzburg kam, desto nasser wurde das Wetter. Ab Salzburg hat es dann nur noch geregnet. Ortsauswärts befand sich eine lange Fahrzeugschlange. Dort wurden die Fahrzeuge kontrolliert. Bevor es dann auf die Autobahn ging mußte noch ein 10-Tages-Maut-Aufkleber (ein sogenanntes Pickerl) gekauft werden. Das ist der einzige Grund um eine Tankstelle anzufahren.

Bis zum Ziel hat es dann auch nonstop geregnet. Also langsam fahren, denn die Strecke war unbekannt und es war dunkel.

Bei der Ankunft gab es erst mal wieder frischen Strom für die nächsten Touren.

Konsequenzen:
Die Strecke läßt sich sicher noch an einigen Stellen optimieren (z.B. im Bereich Magdeburg). Dann kann man sicher auch noch auf den einen oder anderen Ladestop verzichten. Oder man nutzt den Bereich der Ausgleichsladung nicht komplett und lädt bei Streckenelementen von ca. 100 km nur bis 80%. Das man zusätzlich zum Ladestop noch Pausen einlegt ist nicht notwendig und verlängert die Fahrzeit unnötig.

Positiver Aspekt:
Für den Strom wurden insgesamt 10,- Euro bezahlt weil damit auch das Engagement von Privatpersonen unterstützt werden soll, Ladepunkte an der Strecke zur Verfügung zu stellen. Eine prima Sache. Und mehr als eine Kraftstromsteckdose benötigt man im einfachsten Fall auch nicht. 32A wären dabei naürlich eine tolle Sache.

Interessante Feststellungen:
- Auf Österreichs Autobahn meldet Zoe die Blitzer. Selbst dann, wenn das Navi keine Route plant und man Radio hört.

- Wenn man den Begrenzer einstellt bremst der Wagen nicht automatisch, wenn  man  bergab rollt. Es gibt nur eine blinkende piepsende Meldung.


Tagesausflug Salzburg



Tour nach Graz (Kaindorf)



Zeitrafferfilm von Wegscheid nach Kaindorf



06:10 Abfahrt Wegscheid
08:04 Ankunft Ardning 101,2 km 1304,4 km 179 kWh 21h45

Die Leitwarte der Asfinag in Ardning
Ladezeit 120' an 14kW bei der Asfinag (die kümmern sich in Österreich um die Autobahnen und Tunnel)

Bei der Ankunft wurden wir vom Personal in Empfang genommen. Dabei haben wir dann auch gleich einen privaten Tag der offenen Tür genießen dürfen. Vielen Dank für den Kaffee.

Gegen 10:00 Uhr kamen dann auch die anderen Zoe Fahrer, mit denen wir uns dann gemeinsam auf den Weg nach Graz gemacht haben, nachdem auch sie ihren Zoe mit Strom versorgt haben.

12:14 Abfahrt Ardning
14:04 Ankunft Graz     116,7 km 1421,5 km  193 kWh 23:43


Von Graz ging es dann nach kurzer Pause ins etwa 50km entfernte Kaindorf mit einem kurzen Zwischenstopp.

Kaindorf


Zurück von Kaindorf nach Bremen - 1184 km


Zeitrafferfilm von Kaindorf nach Dötlingen




Zurück ging es am 04.05.2014


Im Straßenbahndepot


08:24 Abfahrt Kaindorf
09:12 Ankunft Graz




48' Ladezeit bei Energie Graz im Straßenbahndepot mit 22kW. Thomas fm aus dem Forum hatte mir am Tag vorher noch eine Telefonnummer des Verantwortlichen bei der e-mobility Graz mitgegeben, der die Säule nach meinem Anruf dann freigeschaltet hat.

Und dann wurden wir auch noch kurz von Robert begrüßt, der hier gerade unterwegs war.



    49,5km     6kWh     

Fahrt nach Trieben
09:50 01:26             Abfahrt Graz
11:19 02:55 01:29 Ankunft Trieben

TRT Trieben vor dem Staubsauger



59' Ladezeit bei TRT Trieben mit 22kW. Direkt neben dem Staubsauger befindet sich eine 32A Steckdose. Wir wurden wahrscheinlich schon vom Chef erwartet. Denn kurz nachdem wir uns angeschlossen haben kam er und als Service konnten wir am Automaten Kaffee und Kakao ziehen, obwohl am Sonntag dort geschlossen ist.

Das ist ein super Service der Spaß macht.





Restreichweite 23%/ 30km
 147,2km  97,6km  23kWh 17kWh


12:18 Abfahrt Trieben
13:35 Ankunft Wels

30' Ladezeit an 43kW. Das erste Mal mit soviel Power an einer Ladestation. Das macht schon richtig Spaß. Bisher war ich es immer gewohnt, das ich noch etwas Zeit hatte um etwas im Internet zu surfen, etwas zu essen usw. Hier ging das so schnell, das hat sich ja fast nicht gelohnt noch etwas zu machen. Stecker dran, Gastkennung am Gerät eingeben und die gewünschte Stromstärke.


mit 43kW laden

Ich mußte nicht einmal das Kabel aus dem Kofferraum holen.

Das das Probleme geben kann, konnte man an dem fest installierten Kabel aber auch sehen. Denn anscheinend hat da jemand den Deckel vom Stecker entfernt. Durch den Regen war der Stecker sehr nass. Aber nach kräftigem schütteln war die Nässe raus.

Restreichweite 30%/ 40km
 245,7km  98,4km  38kWh 15kWh


14:05 Abfahrt Wels
15:33 Ankunft Vilshofen/Donau

Vilshofen/Donau Bahnhofstrasse
Dank der freundlichen Unterstützung von Frank konnte die Ladesäule in Vilshofen/Donau genutzt werden. Doch davor sind wir an der Grenze zu Deutschland erst einmal aufgehalten worden. Wer gedacht hatte, das wir in Europa freie Grenzen haben, der sieht sich getäuscht. Denn dort heißt es erst einmal warten, um dann doch einfach nur durchgewunken zu werden. Das erinnerte mich fatal an die Zeiten, als man früher an der Grenze stand. Der Grund war hier aber rein monetärer Art. Es wurde kontrolliert, ob man ein Pickerl hatte. Also die Maut für die Autobahnen in Österreich. Seltsamerweise habe ich diese Kontrollen bisher immer nur an den Grenzen gesehen. Also Maut demnach nur für Ausländer? Der Gedanke kommt mir da schon.

Ab Passau ging es dann nach Vilshofen immer an der Donau lang. Ich bin überrascht, was das für ein gewaltiger Strom ist. Absolut nicht zu vergleichen mit der Weser oder der Elbe. Am ehesten noch mit dem Rhein.

Restreichweite 25%/ 35km
 353,4km 107,7km  53kWh 15kWh


16:27 Abfahrt Vilshofen/Donau
17:48 Ankunft Regensburg


Auf der Hinfahrt wurde bei Conrad in Regensburg geladen. Jetzt auf dem Rückweg sollte der Versuch gestartet werden, ob man denn mit einem Renault auf dem Werksparkplatz von BMW laden durfte.
Wie man sieht, hat es geklappt. Und das sogar kostenlos.
Eine tolle Erfahrung. Vielen Dank dafür.

Restreichweite 30%/ 47km
 452,4km  99,0km  68kWh 15kWh


18:29 Abfahrt Regensburg
19:15 Ankunft Nabburg

Hofstetter in Nabburg
Bei diversen Auto-Händlern hier bei uns in der Nähe hatte ich immer das Gefühl, als wenn sie gar keine elektrisch betriebenen Autos verkaufen wollten. Die Gründe dafür bleiben mir wohl auf Ewigkeiten verschlossen, aber hier in Nabburg gibt es einen Händler, der die E-Mobilität voll auslebt. So eine positive Einstellung sollte man immer unterstützen. Nicht nur, das er eine vollwertige 22kW Ladesäule auf seinem Firmengelände hat, nein auch kompetente Unterstützung wenn es darum geht mal zu schauen, ob alles am Fahrzeug noch in Ordnung ist. Und das an einem langen Arbeitstag. Denn gerade am Sonntag war großer Schautag mit Programm. Und dann hat man noch Zeit sich um einen Durchreisenden zu kümmern. Solche Händler wünscht man sich.






Restreichweite 34%/ 48km
 517,0km  64,6km  78kWh 10kWh


20:30 Abfahrt Nabburg
22:32 Ankunft Selbitz

Während des Aufenthalts in Österreich hat sich die Klimanlage verabschiedet. Das Problem gab es schon mal. Angeblich soll die Kühlflüssigkeit verloren gegangen sein und da hat der Kompressor der Wärmepumpe natürlich nichts zum komprimieren. Also keine Wärme. Bei Aussentemperaturen von knapp 2° Celsius macht es da nicht wirklich Spaß zu fahren.

Man kann trotzdem etwas Wärme ins Fahrzeug bekommen. Und das geht so:
- ECO Modus aus
- Frontscheibenenteiser an
- Umluft aktivieren

Jetzt einige Zeit laufen lassen und dann kann man auf Innenraum heizen umstellen und den Regler für die Luftmenge reduzieren. Dadurch bekommt man wenigstens eine gewisse Grundwärme ins Fahrzeug.

Um nach Selbitz zu kommen kann man sich die Strecke etwas abkürzen und über Rehau an Hof vorbei über die B15 nach Selbitz. Dort an der Tanke gab es dann noch einen mit Liebe gemachten Kakao.


Restreichweite 23%/ 39km
 646,8km 129,8km  95kWh 17kWh

23:36 Abfahrt Selbitz
01:00 Ankunft Weißenfels

Der Stop in Weißenfels wurde für eine Mütze Schlaf genutzt. Ansonsten klappte alles wie auf der Hintour. Kabel aus dem Kofferraum, ans Auto, an die Ladebox und schon gab's Strom.

Restreichweite 27%/ 32km
 756,0km 109,2km 111kWh 16kWh

02:05 Abfahrt Weißenfels
03:00 Ankunft Wettin-Jöbelün

Den Ladestop in Wettin-Jöbelün kann man im dunkeln übersehen. Denn Beleuchtung gibt es auf den Straßen nicht, und dort am Ladestop auch nicht. Also erst einmal am Ziel vorbei, um dann wieder zurück zu kommen. Die Zufahrt zur Drehstromkiste liegt genau auf einer 90° Kurve, die dann erschwerend auch noch auf einer Kuppe liegt. Das zusammen mit Dunkelheit kann zu Verwirrung führen.

Die Drehstromkiste hat aber wunderbar Ihren Dienst gemacht.

Restreichweite 23%/ 28km
 829,3km  73,3km 125kWh 14kWh

03:55 Abfahrt Wettin-Jöbelün
05:00 Ankunft Magdeburg-Maritim

Im Maritim gibt es eine Zugangskarte. Und die Säule funktionierte. Aber.......


Prima, denke ich mir, Typ2 Anschluß, das läßt hoffen....

... von wegen, erst mal ist die Bedienung über den Touchscreen ein Alptraum. Tun sie erst dies, und dann jenes.... insgesamt 6 Schritte, die alle nach Anweisung befolgt werden sollen. Z.B.: "Tür auf" "entriegeln" "Kabel stecken" "Anmelden" "manuell verriegeln" "Tür verriegelt nach 30 Sek automatisch" "Karte oder Zugangsdaten" usw. usw. Und dann fehlen noch Hinweise, oder sie sind falsch. So soll man "Start" antippen. Das gibt's da aber gar nicht. Dann fehlt der Hinweis, das man die Typ2 Dose wählen muß (Standardmässig ist Schuko aktiviert). Und dieses aktivieren läuft nicht wie alle anderen Aktionen auf dem Screen mit "einmal tippen", man muß es zweimal antippen. Und außerdem ist erstmal nicht erkennbar, ob es sich dabei um Touchfelder handelt, oder nur eines der bunten Bildchen auf der Anzeige. Die Tür läßt sich mit eingestecktem Typ2 nur mit Druck verriegeln, weil das Kabel etwas starr ist. Soll man aber zuvor machen. Und als Hammer bekommt man zum Schluß nur 11kW.

Sieht nach einer unausgegorenen Studentenarbeit aus.... Wahrscheinlich erstes Semester Psychologie oder so... "wie treibe ich Leute in den Wahnsinn?"

Verdammt noch mal, was ist so schwierig daran, durch einstecken des Kabels die Säule zu aktivieren? Andere können das doch auch. Sowas darf man doch nicht auf die Menschheit los lassen.

Übrigens, die Tür muß nicht verriegelt werden. Es funktioniert auch so.

Restreichweite 26%/ 21km
 904,3km  75,0km 138kWh 13kWh

05:23 Abfahrt Magdeburg-Maritim
05:33 Ankunft Magdeburg-RWE

Dann die Überlegung... mit 11kW weiter laden, oder noch mal los, um an einer Alternative zu laden.

Also los an die RWE-Ladsäule. Mit BEW-Vertrag gibt die Säule 22kW ab. Die Ladesäule am Glindenberger Weg von der Hintour soll mittlerweile außer Betrieb sein. Es wäre auch ein Umweg.

Restreichweite 38%
 912,4km   8,1km 140kWh  2kWh

06:30 Abfahrt Magdeburg-RWE
08:17 Ankunft Hannover

Noch einmal Glück gehabt, das trotz Tesla Schild Zoe dort laden durfte. Die Ladestelle ist vorbildlich. Wer keinen Zugang über das Drehstromnetz hat, kann die Box auch telefonisch öffnen.
Und grundsätzlich benötigt man dafür keinen Tesla Model S, wenn auch der Chef hier so einen fährt.

Zukünftig soll es noch einen Typ2 Zugang über "The New Motion" geben.

Bevor wir hier angekommen sind gab es auf der A2 von Magdeburg nach Hannover noch zwei Staus.

Restreichweite  9%/ 17km
1048,9km 136,5km 158kWh 18kWh

09:30 Abfahrt Hannover
12:11 Ankunft Bremen

Die Fahrt nach Bremen war diesmal mal zeitlich besonders lang. Normalerweise geht es über die B6 von Hannover nach Nienburg und dann weiter Richtung Norden über die B51. Diesmal sollte die Route von Nienburg aus über die B215 führen. Dadurch war die Fahrzeit recht lang, aber auch, weil in Bremen vor der Stephani-Brücke mal wieder ein Stau war.

Restreichweite  31km
1184,5km 135,6km 176kWh 18kWh


Alle Zahlen über die Tour Kaindorf(Graz) - Bremen in einer Tabelle:


1 Kommentar:

  1. Also noch 4000 m bis nach Graz, nun haben wir die Seite endlich gefunden.
    Susy war gestern mit H UT 55 hier und kommt nachher zum nachladen wieder.

    Grüße nach Austria von uns

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