Samstag, 28. Januar 2017

Es grünt so grün....

.... wenn Spaniens Blumen ....

ja, vielleicht auch das. Aber welche Überschrift hätte ich sonst nehmen sollen, wenn Greenhorn im Grünen Jäger zum Grünkohl einlädt?

Stop. Das war 'ne rhetorische Frage. Ich erwarte keine Antworten.

Keine Angst, der Blog wird jetzt nicht zum Foodblog bei dem Foodporn gezeigt wird.

Postkartenidylle mit E-Fahrzeugen
Unter dem Motto "der Hamburger Stammtisch on Tour" hatte Bernd (Greenhorn) zum Grünen Jäger in Geesthacht eingeladen. Und so trafen ab kurz vor 11:00 Uhr die ersten Teilnehmer ein. Vor allem Fahrer aus Schleswig-Holstein und Hamburg waren vor Ort. Aber auch einige Niedersachsen und Bremer haben den Weg an die Elbe gefunden.

Ich habe mich gegen 8:00 Uhr auf den Weg Richtung Bremen gemacht, weil ich zusammen mit Jochen (Piccman) nach Geesthacht fahren wollte. Ich mußte mich zum Glück nicht all zu sehr umgewöhnen. Jochen's Model S hat das gleich Rot wie meiner. Für den Weg nach Bremen habe ich allerdings die kleine Schwarze genutzt. Die Zoe hatte zwar am Morgen bei -3°C Aussentemperatur mir nur eine Gesamtreichweite von knapp 98 km prophezeit. Aber erstens würde das für die gesamte Strecke nach Bremen und zurück reichen und nachdem die Batterie etwas Temperatur bekommen hat, wuchs die Gesamtreichweite locker auf 110 km an. Also nichts, weshalb man nervös werden müßte. Das Wetter machte auch prima mit. Auf der Fahrt nach Geesthacht haben wir dann noch eine Schluck Energie aus dem Supercharger in Rade genommen. Mit diesen 15 Minuten Zwischenstopp haben wir auf jeden Fall genügend Energie im Akku.


Bei unserer Ankunft um kurz nach elf haben sich alle Anwesenden über das schöne Wetter mit muckeligen Temperaturen um den Gefrierpunkt gefreut und das es deswegen draussen doch viel schöner wäre als in der warmen Gaststube. 

Peters Model X
Gesagt hat das natürlich niemand. 

Und gedacht? 

Keine Ahnung, ich bin kein Gedankenleser. Verwunderlich war es aber schon, das sich so recht niemand ins Gebäude traute, bevor nicht ein Großteil der Teilnehmer da war. Wahrscheinlich wollte aber jeder mal einen Blick in Peters Model X werfen, mit dem er hier eingetrudelt ist.

Währenddessen hat Bernd dann regelmäßig versucht, den Strom der vor Ort befindlichen Ladesäule an die Leute zu bekommen. RIO-Strom, der hier erhältlich war, wollten zu Anfang wohl nicht so viele Fahrer haben. Als erstes hing dann auch ein Hyundai Ioniq an der Ladesäule. Allerdings nicht direkt, sondern über einen DC-Lader von Designwerk mit CCS- bzw. CHAdeMO-Adapter. Darüber durften sich dann im Laufe des Tages auch Nissanfahrer mit ihrem Leaf oder eNV200 freuen, die ansonsten nur mit langsamen Strom laden könnten. Und wie man  schön auf dem Bild erkennen kann: am Ende laden die Gleichstromfahrzeuge auch mit Drehstrom. Hier wurde der Strom mit Hilfe des grünen Kabels sogar selbst gedreht.

Gegen 13:00 Uhr ging es dann spätestens in den Grünen Jäger. Schließlich sollte das große Essen ja jetzt los gehen. Beim Essen hatte man die Wahl: Grünkohl oder 'á la carte'. Beim Service rustikal oder nett ...

sog. Grünkohlessen
Den Service konnte man sich nicht aussuchen, das Essen schon. Nun habe ich, was Grünkohl betrifft, besondere Anforderungen. Ich habe Probleme mit allen Zubereitungen die nicht dem Original im Bremen-Oldenburger Raum entsprechen. Und sooft sich Bremen und Oldenburg auch in Fragen des Grün- bzw. Braunkohls in den Haaren liegen, es gibt keinen besseren als den hiesigen im Nordwesten, was hier leider auch wieder bewiesen wurde. Aber das ist anscheinend Geschmackssache. Aber Grünkohl ohne Pinkel geht einfach gar nicht. So etwas wurde am Torfhaus auch schon angeboten. Es scheint tatsächlich Leute zu geben, die so etwas als "Grünkohlessen" bezeichnen. Nein, da esse ich lieber etwas anderes. Und das habe ich dann auch. Und der Pfannenfisch war wirklich lecker. Zusammen mit einem reichhaltigen Salat hat das wieder versöhnt.

Für die Grünkohlfans gab's "bis zum abwinken" ....

Noch ein klein Buchhaltung:

Bernd hat folgendes gezählt:
Anwesend waren 39 Personen und 21 Fahrzeuge:
1 x Model X
1 x Model S
1 x Ioniq
1 x Mia
1 x i3
1 x iOn
1 x eNV
1 x Ampera
1 x IX 35 fuel cell
1 x Soul
4 x Leaf
7 x Zoe
Einer der beiden Ladeanschlüsse der Ladesäule wurden einmal abgeschossen. War wohl doch ein ungewöhnlich hoher Andrang an der Säule. Innerhalb von 30 Minuten waren aber Techniker der Stadtwerke vor Ort, die sich darum kümmerten das auch die nachfolgenden Fahrzeuge ihren Strom bekommen haben.

Bei traumhaften Desserts wurde dann noch bis in den späten Nachmittag hinein geklönt.


Der Parkplatz war ungewöhnlich stark von elektrischen Autos frequentiert. Die am Parkplatz stehende Ladesäule hatte sicher auch ihren nicht ganz unmaßgeblichen Anteil daran.

 Dann gibt es noch eine Rundumsicht aus dem Lokal:
 

Ach ja, und wie immer abschließend.... Da haben wohl die Einen oder Anderen vergessen, was sie geordert hatten:

Jochen und ich haben uns dann auf den Weg Richtung Heimat gemacht. Und die Zoe hat bei mir zu Hause auch noch einiges an Reichweite gehabt.

Und das nächstemal lade ich zum Grünkohlessen zu mir nach Hause ein....
Problem dabei: Service kann ich nur rustikal.

Freitag, 20. Januar 2017

Voll die Verarsche....




Im letzten Jahr hatte Carsten bereits angefragt, ob wir im Januar nicht nach Brüssel fahren wollen. Zum Atomium....  nee, eigentlich nicht, zum Autosalon. Da soll auch der neue Renault Kangoo vorgestellt werden.

So richtig Lust dazu hatte ich nicht. Denn meine letzten Erfahrungen zum Thema E-Mobilität und Renault gingen eher in die entgegengesetzte Richtung. Also in Richtung "wir wollen das eigentlich gar nicht". Also die Fahrzeug-Hersteller. Und wenn die nicht wollen, dann will ich auch nicht.

Ursprünglich war ein Besuch für den 13.01. (ein Freitag) geplant. Aber an einem Freitag, den 13. so eine Fahrt machen?

Carsten hätte, wenn alles so gelaufen wäre, wie er sich das vorgestellt hat, wohl alles dran gesetzt, sich einen neuen Kangoo zu ordern.

Aber denkste....  Wieso muß ich eigentlich immer Recht behalten? Saftladen, französischer!

Aber erst mal muß man ja nach Brüssel kommen. Da der Autosalon recht lange geöffnet hat, konnten wir also locker 'ne Woche später da hin fahren.

Und so war es dann am 20.01. gegen 04:00 Uhr so weit, das wir die knapp 500 km nach Brüssel gefahren sind. Zwischendurch wurde in Moers und in Brüssel am Supercharger zwischengeladen.

Bereits im Vorfeld hatte ich versucht mit der Messegesellschaft Kontakt aufzunehmen, um heraus zu bekommen, was ich denn wohl im Navi eintragen muß, um beim Messegelände auf den Parkplatz E zu kommen. Denn auf dem soll nach Angaben der Messegesellschaft das Laden von elektrischen Fahrzeugen möglich sein. Keine Antwort. Warum? Das sollte sich dann bei der Ankunft herausstellen. Mittlerweile habe ich statt der englischen Seite mal die franzöisische aufgerufen, und dort wird tatsächlich der Straßenname genannt. Was letztlich aber sinnlos war. Gut war immerhin erst einmal, das ich den Straßennamen hatte, denn damit haben wir nun den Parkplatz und die dazu passende Ausschilderung gefunden. Alles bestens. Der erste Parkwächter spricht weder deutsch noch englisch und mein französisch reicht für eine perfekte Diskussion nicht einmal im Ansatz aus. Aber wir wurden gleich an eine Schrankenwärterin verwiesen, die bereits ein Hybrid-Fahrzeug vor uns abgefertigt hat. Genauso wie uns übrigens. Denn wir durften das Gelände wieder verlassen. Von E-Ladepunkten hatte sie nie gehört und der Parkplatz E ist nur für Dauerkarten-Inhaber vorgesehen. Außerdem kann man erst ab 11:00 auf Ihren Parkplatz. Aussteller kommen doch vor 11:00 Uhr und wer von den Besuchern hat Dauerkarten? Seltsame Logik.

Ich sollte es nebenan probieren, vielleicht bekommt man da ja Strom. Eigentlich fehlte da nur noch so ein häßliches lachen....   "Hähähä, da war schon wieder einer, der mit dem E-Auto-Trick versuchte einen Parkplatz zu bekommen.... E-Autos... was soll das denn sein.....  Hähähä..."

Also 180° Wende und die nächste Strasse wieder rein. Zum Glück sind wir rechtzeitig da. Denn auch hier waren viele Plätze schon belegt. Also finde wir relativ nah am zentralen Eingang gegen viertel vor elf einen freien Platz. Vor uns das Ausstellungsgelände und hinter uns hinter den Bäumen das Atomium.

Verglichen mit deutschen Parkplätzen war der Preis mit 6,- Euro gerade zu günstig.

Wenn  wir aus dem Fahrzeug schauen, sieht man anscheinend die Haupthalle. Problem: diese Halle war nicht zu erreichen. Man mußte sich rechts halten, um dann einen über einen langweiligen Nebeneingang aufs Gelände zu kommen.



Vor der Kasse wollte uns jemand Tickets anbieten, was wir dann aber freundlich abgelehnt haben. An der Kasse selbst war es dann etwas kompliziert, das richtige Ticket zu bekommen. Denn englisch scheint hier wirklich nicht verbreitet zu sein, und die Verkäuferin konnte uns nicht so recht klar machen was sie alles anzubieten hat. Einen Aushang gab es auch nicht. Zwei Tickets Autosalon. Nein, Dreamcars wollten wir nicht sehen. Wahrscheinlich war das jetzt eine großer Fehler..... Aber egal, wir haben uns jetzt entschieden. Ich hätte nicht gedacht, das in einer Stadt wie Brüssel auf einem Messegelände so unprofessionell gearbeitet wird. Die Verkaufsbuden für die Eintrittskarten stehen vor dem Gelände und sind nicht etwa im Eingangsbereich. Sehen aus wie Losbuden. Und dann gibt es da zwei Personen, die mit Scannern die Eintrittskarten prüfen.

Zum Glück scheint die Sonne, wir müssen also nicht bei Kälte und Regen all zu lange warten. Dann sind wir in der ersten Halle und werden vom Volkswagenkonzern begrüßt.

VOLKSWAGEN/AUDI

Besonders großer Andrang scheint momentan nicht zu sein. Auf mich macht es auch mehr den Eindruck wie eine Verkaufsmesse, nicht so sehr wie eine Messe, die etwas neues vorstellen möchte. Natürlich liegt der Schwerpunkt bei Verbrennern. VW zeigt seinen e-Golf....  nicht zugänglich, aber mit einem dicken Aufkleber "300km". Das ist wahrscheinlich genauso gelogen, was das ausgestellte Fahrzeug betrifft, wie bei anderen Herstellern...  mehr dazu später.

Hat VW denn irgendetwas anderes elektrisches im Angebot? Nein, anscheinend nicht....  Moment, bei den Transportern gibt's was:
Das betrifft allerdings nur das Kühlaggregat. Es scheint auch schon etwas sehr viel länger auf dem Markt zu sein. Vielleicht sollte man dort mal Bescheid geben, das es die 220V-Stromversorgung schon seit 30 Jahren nicht mehr gibt.

Weiter geht's...  Zu

BMW

Die Bayern haben auch ganz schön aufgefahren. Aber nur ein i3 war dort vor Ort. Und jede Menge Hybridfahrzeuge. Wobei ich mich bei den Hybridfahrzeugen von BMW wirklich frage, wozu die einen  elektrischen Antrieb da drin haben. Der reicht wirklich nur, um an der Ampel nicht vom Twizy versägt zu werden. Ein i8 war unzugänglich aufgestellt. Aber der ist eben genauso eigentlich kein(!) E-Fahrzeug. Im BMW ist der elektrsiche Antrieb eine Erweiterung des Anlassers, mehr nicht.




Und so war der ausgestellte Mini natürlich auch ein Hybrid. Wer also unbedingt zwei Motoren warten will.... oder ständig mehr Last mitführen will. Hybrid kann keine Lösung sein. Die Lösung fährt vollelektrisch.

OPEL

Nun wird seit einiger Zeit in den Foren vom Ampera-E geschwärmt. Prima, hier kann man ihn also Live und in Farbe sehen. Die Farbe selber gefällt mir persönlich. Aber Live?


Wenn  man den "alten" Ampera kennt wird man wahrscheinlich erst einmal enttäuscht. Und das, obwohl die Ladewerte ähnlich sein werden. Auch hier ist Wechselstrommäßig nur eine Phase vorhanden. Man erkennt es an der Ladebuchse. Beim oberen Teil der CCS-Buchse (also der Teil2 Part), fehlen die Kontakte in den unteren beiden Buchsen für L2 und L3.

Wir hätten auch gerne mal unter die Haube geschaut. Macht man ja so bei Autoschauen. Früher auf dem Viehmarkt waren es die Pferde, denen man ins Maul geschaut hat, hier ist es das, was sich unter der Motorhaube befindet. Aber denkste. Alles verriegelt und verammelt. Eine freundliche Nachfrage beim Standpersonal konnte da leider auch nicht weiter helfen:

Sorry, not available.....

Ok, wenn der Motorbereich genauso ausgesehen hätte, wie das Armaturenbrett auf der Beifahrerseite. Wehe, irgendjemand motzt noch mal über Spaltmasse bei Tesla oder Zoe. Zwischen dem Armaturenbrett und der rechten A-Säule war locker Platz, um ein Smartphone verschwinden zu lassen. Mmmh, jetzt wo ich gerade den Text schreibe, fällt mir ein, das das ein Weg gewesen wäre, um einen Blick unter die Motorhaube zu werfen. Na, wahrscheinlich wäre das Smartphone einfach nur bis in den Fußraum des Beifahrers durchgerutscht. Hätte also nicht wirklich etwas gebracht.

Dann komme ich jetzt zu der puren Ernüchterung. Wer unbedingt einen Ampera-E haben will, der übrigens nicht vor 2018 auf den deutschen Markt kommen wird (Aussage Standpersonal: erst Norwegen, dann Niederlande und dann irgendwann mal Deutschland), sollte sich vielleicht doch eher eine Zoe zulegen. Das Platzangebot ist absolut identisch. DAB-Radio hat das Fahrzeug nicht. Ob die zu erwartende Reichweite wirklich 500km sein wird, muß sich erst einmal erweisen und die Werte der Ladetechnik sind eher abschreckend. AC-Ladung kann man im Display von 10A auf 6A reduzieren. Wenn der Wagen 500km Reichweite hat... wie lange soll der Wagen denn da an der Steckdose bleiben? Gut, alternativ kann man mit DC (CCS) laden. Mit den gerade im Moment groß diskutierten Preisen für DC-Ladungen (die man leider (noch) nicht zu Hause machen kann) lockt man nur keinen Verbrennerfahrer zum E-Auto. Von Vorteil ist da schon eher die Eigentumsbatterie und die auch hinten vorhandene Sitzheizung.

HYUNDAI

Allerdings, wenn einem so etwas wichtig ist, würde ich eher den Hyundai Ioniq empfehlen. Dem seine Batterie ist kleiner, das Fahrzeug aber um einiges größer und insgesamt wertiger. Und DAB hat der Hyundai auch, und Fahrspurassistenz... nicht so nobel wie der Tesla, aber immerhin so ähnlich. Außerdem ist der Hyundai jetzt schon erhältlich. Und auch auf der Messe zu sehen. Auch als, igitt, Hybrid.

FORD


Hier kommt zusammen, was zusammengehört:
Den berüchtigten Microsoft Blue Screen gibt es jetzt auch in ECO.

Und irgendwas elektrisches von Ford? Fehlanzeige. Nichts.

TESLA

Tesla war der einzige Hersteller, bei dem sich die Zuschauer wirklich um die E-Fahrzeuge gedrängelt haben. Naja, kein Wunder, Verbrenner verkaufen die nicht. Selbst die Zigarettenanzünder laufen da elektrisch. Ich hatte mich dann noch mal kurz ins Model-X gesetzt. Tür geht durch drücken der Bremse automatisch zu und durch leichtes anziehen des inneren Türgriffs automatisch auf. Das gefällt mir. Auch das man die zweite Reihe der Sitze per Touchscreen vor- und zurückschieben kann, nett. Die Hochglanz-Rückseiten der Sitze sind allerdings ein absolutes No-Go. Und platzmäßig habe ich das Gefühl, das ich in meinem Model S mehr unterbringen kann. Ein Verkäufer wollte mich dann zum Kauf animieren. Ich konnte ihm durch zeigen meines Fahrzeugschlüssels davon abbringen und ließ ihn damit mit einem breiten Grinsen auf seinem Gesicht zurück.
Das Model-X hat auch an den Seiten Kameras. Damit kann der Wagen jetzt auch nach hinten schauen.

SMART
Sürpreis, Sürpreis....  nee, eher Surprise, Surprise

Überrascht war ich dann auf dem Stand von Smart. Einen Smart for Two und for Four.

Beim Smart for Four ED war ich dann doch etwas verblüfft, wie klein die Wagen wirklich sind. Vorne war nicht wirklich Platz, wenn hinten jemand sitzen will. Ok, es gibt auch kleinere Personen als ich es bin, und für die dürfte es wirklich nicht schlecht sein, aber will man einem 16-jährigen Fahranfänger gleich so ein teures Auto geben?

Also in das Modell für zwei Personen gesetzt. Und siehe da, das gefällt mir und ich fühle mich sofort heimisch. Besonders das Mitteldisplay kommt mir doch irgendwie bekannt vor. Hatte ich doch gerade vor gar nicht so langer Zeit gesehen. War das bei VW, nee, das Fahrzeug war nicht zugänglich.... beim Ampera-E? Oder doch beim Ioniq von Hyundai. Und das Display ist auch wesentlich kleiner als im Tesla. So viel Platz wäre gar nicht vorhanden. Nein, es war nicht auf der Messe. Es war zu Hause im Zoe.

Da steckt doch tatsächlich im Smart ein Display wie beim Zoe. Schon der erste Blick mit der identischen Anordnung von Uhr und Temperatur ist völlig gleich. Da will ich natürlich mehr sehen. Geht das auf anderer Ebene wohlmöglich genauso weiter? Und tatsächlich. Navigation, Sound, Einstellungen... Alles wie im Zoe. Gut, das Design ist etwas aufgehübscht. Aber wer sich im Zoe auf dem Display auskennt, kommt mit dem Smart sofort klar. Übrigens, das Teil unter dem Display, das aussieht wie ein Radio mit Mittelwellenskala ist die Temperaturregelung.

Auf dem Stand waren dann auch verschiedene (!) Verbrenner-Cabrio Ausführungen. Eine von Brabus. Jetzt erwarte ich eine Brabus-Version vom Zoe. Das wäre doch mal was. Obwohl die echt gut getunten Zoe von den Fahrern selbst kommen, die die Dämmung nachträglich verbessert, oder auch an der Beleuchtung etwas erweitert haben.

Naja, vielleicht gibt's demnächst ein Zoe Cabrio von Brabus. ich lasse mich überraschen. Wo ich jetzt soviel vom Zoe geschrieben habe, komme ich abschließend zu Renault, die auch ziemlich am Ende der Hallen waren. Denn  deswegen waren wir in erster Linie gekommen.

RENAULT

Zuerst einmal gab es eine Riesenwerbung für den Zoe. Das fand ich gut. Renault setzt also immer noch auf elektrisch, und stellt seine E-Fahrzeuge nicht irgendwie Alibi-mäßig an den Rand oder läßt keinen Zugang zu den Fahrzeugen zu wie bei vielen anderen Herstellern. Und trotzdem macht sich Renault momentan nicht viele Freunde. Schön ist, das der Zoe jetzt eine Batterie mit 400km Reichweite bekommen hat, und das Bestandskunden das auch nachrüsten können. Nicht schön (zumindest für deutsche Kunden) ist die Tatsache, das es den Zoe hier nicht mit 43kW Ladeleistung gibt. Hier muß man sich mit der abgespeckten Version mit 22kW begnügen.
Und selbst davon dürfen zukünftige Kangoo Kunden nur träumen. Obwohl dort der Motor vom Zoe verbaut wurde, ist schnellladen für den Kangoo ein Traum.

Auch hier hätten wir gerne in den Motorraum geschaut. Der Bowdenzug zur Motorklappe war aber ausgehängt. Und so war es nicht möglich in das angebliche neue Modell zu schauen.

Auf die Typ2-Ladebuchse konnte man schauen. Nur eine Phase ist dort belegt.

An der Infotheke hatte ich nach einem technischen Datenblatt oder Prospekt nachgefragt. Den könne man mir nur geben, wenn der ZE-Standbetreuer das frei gibt wurde mir gesagt. Hä, was ist das denn. Aber gut, dann mal eben nachgefragt. Nein, es gibt noch keinen Prospekt. Frühestens im März gäbe es etwas. Warum der Wagen so schlechte Ladewerte bekommen würde haben wir gefragt. Antwort: Auf dem Markt müßte man so etwas nicht anbieten, weil andere Hersteller so etwas auch nicht hätten. Es wäre ein so kleiner Markt, da wäre auch eine optionale Möglichkeit viel zu kostspielig, das müßte man ja erst entwickeln.

Es soll angeblich ein Zoe-Aggregat drin stecken, und man müßte noch etwas entwickeln? Sorry, soviel Blödsinn auf einmal habe ich bisher noch nicht gehört. Wir vermuten im Übrigen, das es sich bei dem Fahrzeug auf der Messe um das aktuelle Modell handelt und eben nicht um den Nachfolger. Dann sollen sie es drauf schreiben, und es nicht unmöglich machen, in den Motorraum zu schauen und die Kundschaft verarschen.


Hat sich die Fahrt nach Brüssel also gelohnt? Naja, wenn man auf Geschichten von Münchhausen steht ganz sicher. Aber die Erkenntnisse am Opel-Stand und bei Smart waren auch ganz nett.

Montag, 9. Januar 2017

Massenandrang, eiskalt.

Am Wochenende wollte ich doch mal sehen, wie sich Ladung und Reichweite bei Temperaturen um den Gefrierpunkt verhalten. Diesmal aber mal etwas anders, als ich es sonst gewohnt bin. Denn bisher habe ich nur die Fahrten zur Arbeitsstelle als Grundlage gehabt. Und Temperaturen von weniger als Null Grad gehören hier normalerweise nicht zum Tagesgeschäft.
Die letzten Tage waren mit teilweise -10°C schon verdammt kalt, und die Zoe stand immer draussen. Auch am Arbeitsplatz, obwohl ich da üblicherweise in die Halle fahre. Samstag gab es gefrierenden Regen und so wurde der Wagen praktisch  nicht bewegt.
Sonntag hatte der Akku des Autos dann eine Temperatur von 2°C.

So wurde aus dem AC-Schnelllader zuerst einmal ein Trödellader. Der Topwert lag kurzfristig bei 7700 Watt, ging dann aber, wie man sieht schnell runter. In 52 Minuten gab es nicht mal 5 kWh. 

Konnte es noch schlimmer werden?

Ja, es konnte. Bei den Temperaturen kann man mit der Zoe zum Schnarchlader werden. Im Schnitt drei Kilowatt und dann man gerade zweieinhalb Kilowattstunden in 48 Minuten....   gruselig. Und was hatte ich dann davon: 92% Akkuladung und 72km Reichweite.


Ziel ist Schwarmstedt. Das reicht aber nicht, weil ich dafür etwas mehr als 100 km Reichweite benötige. Also in Dille zwischenladen.

Wenn das mal so einfach wäre. Mittlerweile hatte sich die Batterie-Temperatur durch die Ladung auf grandiose 3°C erhöht. Bis nach Dille sind es knapp 50 km. Sollte Dille belegt/defekt sein, wäre es günstig, eine Alternative nutzen zu können. Das wäre dann z.B. das Rathaus in Bruchhausen-Vilsen. Aber das würde ich sowieso nicht benötigen. Wer würde schon bei dem Sauwetter elektrisch unterwegs sein?

Big Failure!

Die Gesamtreichweite erhöht sich bis Dille auf 80 km, die Batterietemperatur auf knapp 12°C. Und draussen bleibt es kalt. Das hält E-Fahrer aber anscheinend nicht davon ab, unterwegs zu sein. Denn in Dille lädt ein i3 am CCS-Anschluß und ein iMiev würde gerne an CHAdeMO laden. Der steht dadurch auf dem zweiten Parkplatz. Zum Glück sitzt die Fahrerin im Fahrzeug und ich kann sie davon überzeugen, das ich für den AC-Anschluß den Platz benötige, auf dem sie wartenderweise steht. Der i3 ist mit 99% geladen. Aber der Fahrer ist weit und breit nicht zu sehen. Ein EDV-Dienstleister aus Bremen....  steht auf dem BMW.

Ich weise die iMiev Fahrerin darauf hin, mal im Restaurant nachzufragen. Als nach 16 Minuten der i3 auf 100% geht, hat sich immer noch niemand sehen lassen. Ein Zoe Fahrer aus Nienburg nähert sich der Säule, dreht aber schnell wieder ab. Das läuft ja hier wie im Taubenschlag.

Und jetzt konnte man gleich mal wieder feststellen wie problematisch Gleichstromlader sind. Denn mit jedem neuen DC-Fahrzeug wäre es zwingend notwendig auch eine entsprechende Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Nur, wer sollte das machen? Bei AC-Ladung habe ich genügend Alternativen. Und wenn es die rote CEE-Steckdose an der Kartonpresse am Supermarkt ist. Mit DC bin ich auf Gedeih und Verderb auf externe Dienstleister angewiesen. Trotzdem bekomme ich das E-Fahrzeug aber nicht günstiger, obwohl die entsprechende Ladetechnik nicht an Board ist.

So kann also der Zoefahrer jetzt eine Alternative suchen, wohingegen die iMiev-Fahrerin warten muß. Sie hat einfach keine Alternative.

45 Minuten bleibe ich in Dille an der Säule und habe dann genügend Energie für Schwarmstedt.

In Schwarmstedt lade ich eine knappe halbe Stunde. Die Temperatur hat sich in der Batterie auf 20°C erhöht. Gesamtreichweite zur Zeit 84 km. Bei der Fahrt nach Schwarmstedt habe ich dann auch etwas mehr Leistung aus dem Akku gefordert, was sich tatsächlich positiv auf die Reichweite und Ladung ausgewirkt hat.

Heisst also umgekehrt, das sparsame Fahrweise nicht bedeutet, langsam zu fahren. Denn die Heizung im Fahrzeug kümmert sich nicht um den Akku. D.h. dem Fahrer wird warm, dem Akku aber nicht, oder nur recht gering. Da ist es also sinnvoller, den Akku mehr zu fordern, also schneller zu fahren.

Bereits in Schwarmstedt habe ich gleich die vollen 43kW bekommen, die allerdings recht schnell runter gingen. Reichweite beim Start in Schwarmstedt: 86 km.

Jetzt ging es zurück nach Ganderkesee. Jetzt die Temperatur halten (also auch mal etwas schneller fahren - d.h. statt 72 und 92km/h auch mal 105 km/h). Bis Ganderkesee sind es 102 km. Die Zoe zeigt an, das das Ziel nicht erreicht werden kann. Kein Wunder bei nur 86 km Reichweite. Sollte sich das nicht bessern, kann man in Dille zwischenladen.
Nach etwa 20 Kilometer Fahrt sind Reichweite und Ziel gleich weit entfernt. Eine Zwischenladung ist also nicht notwendig.

Angekommen am Ziel hat die Zoe 102 km gefahren und noch 18 km Rest im Akku. Prima. Jetzt den Wagen an den 43kW Anschluß. Ansage laut Fahrzeug: in 45 Minuten voll.

Und so sah dann die Ladekurve aus:


Letztlich wurden dann knapp 20kWh in drei Stunden geladen. Wobei man hier auch sehen kann, das nach knapp 30 Minuten 80% des Akkus geladen waren.

Und so sah die Wärmeverteilung bei der 63A Ladung von der Ladestation zum Auto aus:


Mittwoch, 4. Januar 2017

voll geladen ... und informiert (!)

Der gemeine E-Autofahrer steckt sein Fahrzeug an die Ladestation und lädt. Wenn der Wagen (oder der Akku) den gewünschten Füllstand erreicht hat trennt man die beiden (Versorger und Nutzer) voneinander. Mehr will man ja auch nicht. Oder doch?

Bei mir kann man aufladen ganz ohne RFiD-Karte oder App und ganz ohne Anmeldung. Trotzdem kann man bei mir nicht anonym Strom beziehen. Bisher war es so, das man dazu ein normales Mobiltelefon benötigt, um den Stromanschluß zu aktivieren. Und dann nicht etwa mit einer elendig langen SMS Orgie, sondern einfach, in dem man sich mit dem Ladepunkt unterhält. Ok, Spracherkennung ist noch nicht drin (ich arbeite aber daran), aber durch einfaches Zahlentippen kommt man durchs Menü. Normalerweise reicht es aus, wenn man, nachdem sich die Station gemeldet hat, einfach die 1 antippt. Alternativ könnte ich es auch drei mal klingeln lassen. Wenn der Anschluß frei ist, wird der Anschluß aktiviert nach Erkennung der Rufnummer (also vor dem ersten klingeln). Dann kostet es nicht einmal Gebühren. Wer nach dem dritten klingeln dran geht, bekommt dann die normale Menüführung (siehe links: Ladepunkt Aschenstedt).

Seit ich Ende letzten Jahres den zur Steuerung eingesetzten Raspi1 gegen einen Raspi3 getauscht habe, und nun auch ein digital fähiger Zähler eingesetzt ist, gibt es während der Ladung auch einige Zusatzinformationen: U.a. den aktuell genutzten Leistungswert, aber auch eine aktuelle Ladekurve. Das ganze sieht dann so aus:


Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt quält sich hier die Ladung. Wie man hier jetzt erkennt, ist die Ladung bereits beendet, denn die genutzte Ladeleistung liegt bei 0.00 Watt und auch die Stromwerte der einzelnen Phasen sind recht niedrig. Die Grafik wurde bereits in der Gilbarco-Säule mit ihren zwei Anschlüssen eingesetzt. Dort gibt es auch eine Verbindung zur Ladeelektronik und Informationen über die max. mögliche Stromstärke seitens der Zuführung. Damit man sich bei PV-geführter Ladung nicht wundert, warum so wenig beim Fahrzeug ankommt.

Nun ist die o.g. Darstellung nicht wirklich neu. Und die telefonische Anmeldung ist so was von Old-School. Sie ist zwar moderner als RFiD-Karten die man entweder regelmäßig nicht hat, oder die üblicherweise mal wieder nicht funktionieren. Es muß doch noch besser gehen.

Ja, klar. Tut es auch.

Das Geheimnis lautet Nummernschilderkennung. Und auch hier geht wieder darum, es möglichst einfach für den Nutzer zu machen. Erst einmal, ohne telefonische Erstanmeldung geht gar nichts. Das Telefon bleibt an erster Stelle erst einmal Identifizierungsgerät Nummer eins. Auch ohne Nummernschild kann man also Strom bekommen. Wenn dann aber erst einmal Nummernschild und Telefonnummer miteinander verknüpft sind, beginnt der Luxus. Zukünftig genügt es an die Ladestation heran zu fahren. Sollte es eine Verknüpfung geben (also Kennzeichen/Rufnummer), dann wird der Ladepunkt automatisch für fünf Minuten aktiviert. Sollte kein Strom fliessen, wird der Anschluß einfach wieder abgeschaltet, und solange sich das gleiche Nummernschild vor dem Anschluß befindet auch nicht wieder aktiviert. Sollte man später laden wollen, muß man halt das Telefon bemühen.

Nach der Ladung gibt es eine automatisch generierte Tabelle, die über die Ladevorgänge informiert. Durch klicken auf das Nummernschild bekommt man das zur Identifizierung genutzte Foto zu sehen.
An dieser Stelle möchte ich kurz erklären, wie ich dazu komme, eine automatische Kennzeichenerkennung zu nutzen. Schuld daran ist meine Schwester, die im Sommer mit dem Tesla durch Norwegen unterwegs war. Da sie keine Plakette am Fahrzeug hatte, das es als E-Fahrzeug ausgewiesen hat, habe ich einige Zeit später Post aus Großbritannien bekommen. Über nicht bezahlte Straßenbenutzung. Ja, die Norweger haben ihr Inkassobüro in London. In dem Schreiben wurde ich auf einen Link hingewiesen, bei dem ich Einblick in die ganzen "Straftaten" hatte. Jede Menge Fotos von meinem Fahrzeug von vorn und hinten mit sekundengenauen Angaben zu Zeit und Ort. Drei A4-Seiten, voll mit Bildern und Daten. Es ist erstaunlich wie lückenlos dort überwacht wird. Mit Plakette wäre das nie aufgefallen, weil man dann ja nicht an die Daten kommt.
Nachdem ich dann dahinter gekommen bin, das so etwas relativ einfach mit einem Raspberry Pi zu realisieren ist (es gibt Onlineverfahren, die auch Fahrzeugmarke, Modell und Farbe erkennen können), habe ich mich dafür entschieden eine Offline-Erkennung zu bauen. Innerhalb von einer Sekunde ist es möglich mindestens drei verschiedene Kennzeichen zu identifizieren.  Und dieses Verfahren setze ich jetzt auch für meinen Ladepunkt ein. Theoretisch könnte ich dabei Fahrzeugen ohne E-Kennzeichen gleich mit rosa Farbe einsprühen (Ein Raspi1 mit etwas externer Technik sollte genügen). Da meine E-Fahrzeuge aber ohne nachlaufendem E unterwegs sind und ich bisher alle Verbrennerfahrzeuge durch meine Autorität des Platzes verweisen konnte, ist das erst mal kein Thema.....


Klickt man statt auf das Nummernschild auf die Leistung (rote LED-Anzeige in der Tabelle), gibt es die Ladekurve des entsprechenden Ladevorgangs. Diese Ladekurve liesse sich jetzt z.B. auch automatisch per Mail verschicken.
Schritt 1: per Telefon ein Passwort abholen/festlegen.
Schritt 2:  per Webbrowser durch Angabe von Telefonnummer und Passwort seine persönlichen Daten (E-Mail Adresse) hinterlegen und schon bekommt man nach der Ladung seine Ladekurve  gemailt. Monatlich alle Ladevorgänge für alle Fahrzeuge die unter der Telefonnummer registriert sind....  usw.

Mißbrauch? Ja, ist möglich. Es genügt einfach der Einsatz eines auf Papier gedruckten Nummernschildes. Problem: die Verknüpfung Kennzeichen/Rufnummer muß passen. Mit einem x-beliebigen Nummernschild kommt man also nicht weiter. Denn das Nummernschild muß ja mit der Rufnummer in der Datenbank hinterlegt sein. Weiterhin sollte das Fahrzeug zum Nummernschild passen. Auch wenn bei der Offline-Erkennung z.Zt. weder Farbe noch Marke/Modell möglich sind, vermute ich, das es nicht allzu lange dauern wird, bis auch diese Merkmale ausgewertet werden können.  
Es gibt noch einen Punkt, der den Mißbrauch eher einschränken wird: nach jeder Nutzung bekommt der Ladende automatisch einen Anruf mit der genutzten Strommenge. Sollte man selber nicht am Anschluß stehen, kann man also relativ schnell reklamieren. Wenn die Nutzung des E-Mail-Versands aktiviert ist, bekommt man neben der Ladekurve auch das Bild mit dem Fahrzeug. Auch da kann man dann schnell reklamieren und z.B. mit vorherigen Bildern Vergleiche anstellen.