Freitag, 10. April 2015

eNV 200






Da hatte er uns (Carsten, Bernd und mich) aber lange vertröstet...  Nun war er da: Martin. Das es nicht früher klappte lag an seinem Fahrzeug. Renault Kangoo (Maxi). Im Grunde genommen ein zuverlässiges Fahrzeug, wenn da nicht diese enorm lange Ladedauer wäre. Bei 3,3 kW und einer Kapazität von 22kWh kann man sich ausrechnen, wie lange es dauert, bis das Fahrzeug wieder Power in den Motor bekommt.

Da dann die Reichweite dieser mobilen Schrankwand zur Zeit auch nur bei 80 Kilometern liegt, ist es klar das man es aus der Weltstadt Unterlüß in der Nordheide bis nach Aschenstedt nicht mit einer Ladung schafft.

Aber die Zeiten ändern sich, und nach einer Lieferzeit von nicht einmal 6 Monaten hat Martin einen Nissan eNV 200 (einen Leaferwagen) auf seinem Parkplatz stehen. Der kann zwar an der Steckdose (CEE32) nur doppelt so schnell laden wie der Kangoo, aber das merkt man dann schon. Gleichzeitig hat er aber auch noch einen Gleichstrom Lader an Board. Und da im Raum Bremen so viele dieser Chademo-Gleichstrom-Ladestationen stehen, ging eine seiner ersten Reisen hier zu uns.

Nach seiner Ankunft habe ich ihn 6,6 kW Wechselstrom laden lassen. Die hat der Wagen auch schön gleichmässig in die Batterie gepumpt während Martin sich und seinen Magen versorgt hat.

Dann durfte ich fahren. OK, rückwärts gibt es eine Kamera, und jede Menge Musik, die ziemlich nervt. Als erstes also den Knopf für sie Rückwärts-Soundunterstützung aus.
Dann geht's vorwärts weiter.....   Oh, was ist das, hat der Nissan, so neu wie er ist, schon einen Lagerschaden. Ein seltsames Geräusch. Nein, es handelt sich um den Langsamfahrsound, damit dieses unauffällige Fahrzeug nicht übersehen - überhört - wird.

Dann geht's auf die Hauptstrasse Richtung Autobahn. Wie es sich für ein E-Fahrzeug gehört, zieht er auch ab. Nicht so spritzig wie ein PKW, aber das kann man bei dieser Gewichtsklasse nicht erwarten. Trotzdem doch um einiges besser als es ein Verbrenner könnte.

An der Autobahnraststätte Wildeshausen Nord kann man mit 50kW die Batterie laden. Und das macht richtig Spaß. Man sieht richtig, wie sich die mögliche Fahrstrecke in Kilometern auf der Anzeige abbildet. Etwas, was dem Zoe fehlt, bzw. nur mit Tricks realisierbar ist.

Störend ist hauptsächlich der unhandliche Chademostecker (dafür kann das Auto nichts), aber auch das man sich bücken muß, um den Stecker anzuschließen, denn irgendwie ist die Abdeckung im Weg. Naja, liegt wohl daran, das die Japaner meist etwas kleiner sind. Außerdem besteht hier das Problem, das der Anschluß keinerlei Beleuchtung hat. Aber das sollte eine Kleinigkeit sein, das nachzurüsten.

Bei einer Reichweite von ca. 95km und einem Ladestand von 80% geht's weiter.

Auf nach Bremen Grambke zu Carsten. Dort bei der Ankunft stellt sich dann heraus, das der eNV200 durch meine Fahrweise (langsamer wäre Rückwärtsfahren, sagt Martin) eine Gesamtreichweite von 130km erreicht hat. Es geht also doch. Und das sogar ohne EcoModus.

Tatsächlich ist sowohl das segeln, wie auch das rekupieren eine prima Sache beim Nissan. Das rekupieren kann man in zwei Stufen einstellen. Bei der leichten Stufe "D"-Drive wirkt sich die "Motorbremse" kaum aus. Im "B"-Boost Modus dagegen wirkt sie ähnlich wie beim Zoe mit "D".

Man sollte es tunlichst unterlassen, ein einmal in Bewegung geratenes Fahrzeug durch Bremsen anzuhalten. Rechtzeitig die Energiezufuhr reduzieren, da kann man einiges an Power rausholen.

Das Auto hat sowohl Sitzheizung, wie auch Lenkradheizung. Der Einsatz dieser Produkte wird unmittelbar im Display mit der Reduzierung der Reichweite angezeigt.

Das Display mit den ganzen Menüpunkten ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig. Aber das dürfte bei jedem Fahrzeug ähnlich aussehen. Eine direkte Anzeige der genutzen bzw. rekupierten Energie gibt es nicht. Im Tachobereich gibt es dafür kleine Klötzchen bei der Geschwindigkeitsanzeige. Im Multimediadisplay gibt auch eine Anzeige, allerdings nur in Form einer Grafik ohne konkrete Werte. Als Zoefahrer bin ich da mehr gewohnt, aber wenn man sich darauf einlässt nutzt es einem auch schon etwas.

Martins eNV 200 hat zwei Seitentüren und eine große Heckklappe. Im Inneren ist locker Platz um Pinguine zu transporTIEREN. Die Heckklappe war für mich etwas ungewohnt, um sie zu schließen. Ich mußte erst einmal nach dem Griff suchen, damit man nicht außen am Fahrzeug die ganzen Fingerabdrücke hinterlässt. Die Klappe ist natürlich ideal beim einkaufen, weil man sich bei Regen einfach mit dem Einkaufswagen darunter stellen kann.

Allerdings hatte ich immer das Gefühl, als wenn die Klappe nicht richtig schließen wollte. Letztlich war sie aber zu. Informationen dazu gibt es auch im Tachodisplay des Nissan.


2 Kommentare:

  1. Bis auf den etwas sehr übereifrigen Akkukühler (der Propeller vpm kühler propellert sogar am 10A-Notladeziegel!) mag ich meinen Leaferwagen echt. Nissan sollte aber das Sonderzubehör "Seitenschneider" mitliefern, damit dieser Pieper bei Fahrbereitschaft und einer beliebigen offenen Tür zur Räson gebracht wird...

    Dein schöner Energieschnitt wurde ja durch Bernd konterkariert, der es sich ja nicht hat nehmen lassen, auch mal zu testen, ob die 80kW auch auf der Autobahn was bringen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ...und von wegen Vmax 125km/h ... 136km/h lt. Tacho sind ja wohl kein Problem!
      Damit kann man dann auch ziemlich lange ziemlich schnell den Akku leeren.
      Auf Autobahnausfahrten merkt man aber das Gewicht und die (nur) 30kW Rekuperation schon. Sorry, dass ich mechanisch bremsen musste, besser aber als thermisch verformt!

      Löschen