und kurz bevor die zweite Kerze brennt...
...geht's nach Gelting.
Wir schreiben das Jahr 2015.Ganz Europa ist von den Verbrennerfahrern besetzt? Ganz Europa? Nein, ein kleines Dorf rechts oben in Schleswig-Holstein versucht etwas dagegen zu unternehmen um dem Eindringling Paroli zu bieten. So auch diesmal am Vortag des Nikolaus, also am 5. Dezember.
Anfahrt mit Glympse |
Die längste Strecke hatte Klaus aus Essen. Der hatte sein E-Kennzeichen schon, bevor es das überhaupt offiziell gab. Muß wohl was mit seinem Heimatort zu tun haben. Mittlerweile hat er sogar zwei E bei seinem e-Golf auf seinem Kennzeichen. Diese Strecke mit einem e-Golf zu fahren ist eine gewaltige Leistung. Denn die Auswahl an Lademöglichkeiten für den e-Golf mit den entsprechenden Leistungen sind eher begrenzt. Da Bernhard von Sylt aus aber mit seinem e-Golf bis an den Ammersee in diesem Jahr an der eRUDA teilgenommen hat, ist es trotz allem aber anscheinend möglich. Leider kann man nicht sagen, das es überall problemlos klappt. Auf dem Rückweg hatte Klaus dann nicht nur mit starkem Gegenwind zu kämpfen, sondern auch mit CCS-Ladepunkten, an dem das Laden aus verschiedenen Gründen nicht möglich war. Hätte Klaus mal auf Bernhard gehört, der ihm sagte, er solle über Kiel und nicht über Neumünster fahren. Tja, der Schnelllader in Neumünster ist leider nicht so richtig gut für den E-Golf geeignet. Dazu später mehr.
Folgendes Programm war für Gelting geplant:
11:30 - 13:00 MITTAG1: Kartoffeln, Grünkohl & ... (Rezept nach Art des Hauses)
11:30 - 13:00 MITTAG2: veganer Rübenmus
13:30 - 14:00 Bericht über die eRudA 2015
14:00 - 14:30 Bericht über den BYD E6
14:30 - 15:00 Wave2016 - Möglichkeiten eines E-Mobil Treffens während der Wave-2016
15:00 - 16:00 Kaffeetafel
16:00 - 16:30 Stromspeicher in der Praxis, Erfahrungsbericht mit Zahlen und HandsOn
17:00 - Ausklang bei "Brotzeit" Klönschnack & Getränken
und zwischendurch natürlich jede Menge Zeit zum Austausch
Und das wurde dann auch fast genauso durchgeführt.
Ich wollte zusehen, das ich gegen 12:00 Uhr da bin. Also los gegen 8:30. Oben auf der Glympse-Karte kann man sehen, wo sich die meisten der Fahrer befunden haben, als ich gerade los gefahren bin. Mein Navi sagte mir: Fahrzeit 2:30 Stunden.
Trockenes Wetter, sogar mit Sonne, waren eine gute Grundlage für die Fahrt Richtung Norden. Die Strecke war durchgängig, sogar durch Hamburg, sehr gut zu befahren. Lebhafter Verkehr ohne Verzögerungen. Erster Stop dann in Rade um noch einmal bis zum Ziel genügend Energie zu haben. Während der Fahrt zeigte das Navi mit einmal, das die Fahrzeit sich mal eben auf 20:00 Stunden (!!) verlängert. Was war geschehen?
Die Rader Hochbrücke (hat nichts mit dem Ladepunkt Rade zu tun) über den Kaiser-Wilhelm-Kanal, international besser bekannt als Kiel Canal, war gesperrt für leere LKW und PKW mit Hänger wegen starken Windes. Nun ist das Model S weder ein LKW noch kann ich einen Hänger anhängen..... Aber da muß wohl irgendwie die "Gesperrt"-Kennung ins Navi gelangt sein.
Also NDR Traffic im DAB Radio starten und hören, was da los ist. Kein Problem für mich, da konnte ich also durch. Über die Brücke hieß es dann Tempo 60 für alle. Das wurde vor, wie auch hinter der Brücke mit entsprechenden Radareinrichtungen kontrolliert.
Bei Schleswig-Jagel von der Autobahn nach Busdorf zum SuperCharger. Denn eigentlich ist es doch besser hier die Power zu holen als in Gelting, wo sicher noch andere E-Fahrzeuge um Strom bitten. Prompt stand ein Verbrenner an einem der Ladepunkte. Da habe ich dann erst mal meinen Charme spielen lassen und in meiner unnachahmlichen Art rumgepoltert, das es ja wohl nicht angeht, da einfach zu parken.... Die BurgerKing Kunden waren recht konstaniert und haben sich unter unendlichem Entschuldigungen verzogen. Das war auch das wenigste. Die konnten froh sein, das ich kein "Kein Parken ohne Stecker" Aufkleber dabei hatte. Selbst das Senftütchen fehlte mir....
Naja, kurz nach 12:00 Uhr bin ich dann in Gelting angekommen. Sauwetter. Leichter Nieselregen und Sturm bei meiner Ankunft.
Der Tisch war gut gefüllt und das Essen stand bereit. Nach der Fahrt war das natürlich genau das Richtige. Kaum das ich auf dem Hof angekommen bin, fiel der Strom aus. Natürlich wurde gleich die Schuld bei mir gesucht. Wie war das doch gleich mit Ursache und Wirkung? Nach einiger Zeit des Suchens wurde die passende Hauptsicherung (!!!) wieder aktiviert und überall gab es wieder Strom. Insgesamt war das Hausnetz aber wohl recht stark belastet durch die zahlreichen E-Fahrer, die nach der Ankunft ihr Fahrzeug mit Strom versorgten. Kurz bevor ich angekommen bin, ist auch Klaus aus Essen, der bereits kurz nach 2:00 los gefahren ist eingetroffen.
Nach dem reichlichen Mittagsessen haben wir uns dann im Café gesammelt. Bernhard hat von seinen Erlebnissen auf der eRUDA im Oktober in Fürstenfeldbruck und anderen Orten rund um den Ammersee berichtet. Unterstützt hat er den Bericht mit Fotos.
Bernhard berichtet von der eRudA |
Nach Bernhards Vortrag ging es nahtlos weiter mit Stephan, der von seinem Besuch bei BYD in Rotterdam berichtete. Bei der Gelegenheit gab es dann auch die Prospekte zum e6 in niederländisch zu sehen. Hier im Blog stelle ich den Prospekt in deutsch zur Verfügung (Original von Stephan, mit freundlicher Genehmigung von BYD):
Danach hat Stephan noch gezeigt und auch kalkuliert, wie sich bei Janbeck's die Batterie bei der Stromnutzung rentiert.
Stephan erklärt die Haustechnik |
Anschließend ging es dann ans Eingemachte. Und das war nicht etwa Utas selbstgemachte Marmelade, sondern die Technik mit BHKW, PV- und Kläranlage in Pension und Café konnte praxisnah im Betrieb gesehen werden und nicht nur in der Präsentation oder auf dem Flipchart.
Nach der Begehung gab es Kaffee und Kuchen (natürlich mit selbst gemachtem Kuchen). Bernhard als eGolf-Fahrer hatte dem Fahrerkollegen Klaus im Vorfeld Kuchen dafür zugesagt, wenn er dann von Essen zum Essen nach Gelting kommt.
Bernhard und Klaus bei Kaffee und Kuchen |
Irgendwann war man dann gesättigt und es stand noch ein Programmpunkt auf dem Plan. Und zwar eine Vorschau auf die WAVE2016. Martin Tauer, der die Startorganisation übernommen hat, erklärte uns was in Bremerhaven geplant ist und wie wir uns darin einbringen könnten. Geplant ist z.B. eine Sternfahrt nach Bremerhaven zum Start der WAVE. Denn das E-Mobilitätsevent in Bremerhaven soll nicht nur der Start der WAVE sein, sondern über drei Tage auch Interessenten zeigen, was für Möglichkeiten die E-Mobilität bietet. Vor allem, damit auch Leute damit in Berührung kommen, für die E-Autos ein Buch mit sieben Siegeln ist.
Während der Veranstaltung wurde jeder Teilnehmer angehalten, sich doch in der Teilnehmerliste einzutragen.
Das Café bei Janbecks war mit den über 30 Teilnehmern fast zu klein. Aber trotz allem konnte man sich sehr gut mit allen unterhalten.Die 25 Fahrzeuge teilen sich folgendermassen auf
10 Zoe
2 e-Golf
2 Twike
2 City-El
2 Model S
1 Leaf
1 Twizy
1 Ampera
1 C-Zero
1 Saxo
1 Delta1
1 Fiorino
Nach und nach wurde es immer später. Und je näher die Leute wohnten, desto eher fuhren sie jetzt auch nach Hause. Die Langstreckenfahrer haben zum abend hin noch ein Abendessen bekommen. Währenddessen und danach wurde natürlich gefachsimpelt und Oliver aus Neumünster, der bereits am Tag vorher (an seinem Geburtstag) da war, um Land und Leute zu geniessen, schmiss noch eine Runde. Es war also bis spät in die Nacht Stimmung in Gelting, Ortsteil Lehbek. Und das war es auch draussen, denn der Herbststurm machte sich kräftig bemerkbar.
Ich wollte den Nikolaustag zu Hause verbringen, weil ich die letzten Wochenenden ständig unterwegs war, und so habe ich mich kurz nach 22:00 Uhr auf den Weg gemacht, um kurz danach wieder zurück nach Gelting zu fahren. Mit dem Wind war es mir doch zu knapp, um bis zum SuperCharger nach Busdorf zu kommen. Also noch etwas über den 22kW Zugang in den Wagen, damit es sicher reicht. Ich hatte während des Treffens doch zu viele Autopilot-Fahrten gemacht. Normalerweise hätte der Akkustand für die Fahrt bis zum SuC gereicht. Und selbst ohne den Wind wäre ich die Strecke auch gefahren. Aber das war mir hier doch zu gewagt.
Und die Fahrt nach Busdorf hatte mir Recht gegeben. Ich wäre mit -2% Kapazität dort angekommen, wenn ich vorher nicht geladen hätte.
Dann ging es auf die Autobahn und dort hat sich mein Chauffeur um die Strecke gekümmert. Ab Rader Hochbrücke hatte ich einen LKW vor mir bis etwa Sittensen. Und auf der A1 brauchte ich dann von der Autobahnauffahrt bis zur Abfahrt in Dötlingen gar nicht mehr ins Steuer eingreifen.
Am folgenden Tag sind dann auch die letzten Teilnehmer Richtung Heimat gefahren. Klaus als eGolfer hat es richtig hart getroffen. An den von ihm ausgeschauten CCS Ladepunkten haben die Autohäuser ihre Vorführer dafür genutzt um die Ladesäulen unbrauchbar zu machen. Und so mußte er in Neumünster langsam laden, was dann mehrere Stunden in Anspruch genommen hat. Und Bernhard hatte ihm vorher noch gesagt, er solle nicht die A7 nehmen sondern über Kiel fahren, weil der CCS Ladepunkt da frei ist.
Klaus am Zoe-SuC in Neumünster |
Es war ein wirklich gelungenes Treffen mit zahlreichen Teilnehmern. Ich persönlich wünsche mir für die Zukunft mehr Teilnehmer aus dem nicht e-fahrenden Bereich. Die besten Informationen erhält man hier von Leuten aus der Praxis.
Und das nächste Treffen in Gelting steht auch schon auf dem Plan: Samstag: 16.04.2016
Hallo Roland!
AntwortenLöschenVielen Dank für die netten Worte. Gäste ohne E-Auto (bis jetzt) waren zwar da, aber entweder ward Ihr beim Essen oder sie haben an den Vortägen zugehört.War ja schon eine Menge Programm.Wir haben schön einiges auf dem Zettel an Verbesserungen und Ideen. Auf jeden Fall bestell ich für den nächsten Termin schönes Wetter damit sich vieles wieder auf der Hofstelle abspielen kann.So war es ja etwas sehr stürmisch.Viele Grüße,Uta