Am Wochenende wollte ich doch mal sehen, wie sich Ladung und Reichweite bei Temperaturen um den Gefrierpunkt verhalten. Diesmal aber mal etwas anders, als ich es sonst gewohnt bin. Denn bisher habe ich nur die Fahrten zur Arbeitsstelle als Grundlage gehabt. Und Temperaturen von weniger als Null Grad gehören hier normalerweise nicht zum Tagesgeschäft.
Die letzten Tage waren mit teilweise -10°C schon verdammt kalt, und die Zoe stand immer draussen. Auch am Arbeitsplatz, obwohl ich da üblicherweise in die Halle fahre. Samstag gab es gefrierenden Regen und so wurde der Wagen praktisch nicht bewegt.
Sonntag hatte der Akku des Autos dann eine Temperatur von 2°C.
So wurde aus dem AC-Schnelllader zuerst einmal ein Trödellader. Der Topwert lag kurzfristig bei 7700 Watt, ging dann aber, wie man sieht schnell runter. In 52 Minuten gab es nicht mal 5 kWh.
Konnte es noch schlimmer werden?
Ja, es konnte. Bei den Temperaturen kann man mit der Zoe zum Schnarchlader werden. Im Schnitt drei Kilowatt und dann man gerade zweieinhalb Kilowattstunden in 48 Minuten.... gruselig. Und was hatte ich dann davon: 92% Akkuladung und 72km Reichweite.
Ziel ist Schwarmstedt. Das reicht aber nicht, weil ich dafür etwas mehr als 100 km Reichweite benötige. Also in Dille zwischenladen.
Wenn das mal so einfach wäre. Mittlerweile hatte sich die Batterie-Temperatur durch die Ladung auf grandiose 3°C erhöht. Bis nach Dille sind es knapp 50 km. Sollte Dille belegt/defekt sein, wäre es günstig, eine Alternative nutzen zu können. Das wäre dann z.B. das Rathaus in Bruchhausen-Vilsen. Aber das würde ich sowieso nicht benötigen. Wer würde schon bei dem Sauwetter elektrisch unterwegs sein?
Big Failure!
Die Gesamtreichweite erhöht sich bis Dille auf 80 km, die Batterietemperatur auf knapp 12°C. Und draussen bleibt es kalt. Das hält E-Fahrer aber anscheinend nicht davon ab, unterwegs zu sein. Denn in Dille lädt ein i3 am CCS-Anschluß und ein iMiev würde gerne an CHAdeMO laden. Der steht dadurch auf dem zweiten Parkplatz. Zum Glück sitzt die Fahrerin im Fahrzeug und ich kann sie davon überzeugen, das ich für den AC-Anschluß den Platz benötige, auf dem sie wartenderweise steht. Der i3 ist mit 99% geladen. Aber der Fahrer ist weit und breit nicht zu sehen. Ein EDV-Dienstleister aus Bremen.... steht auf dem BMW.
Ich weise die iMiev Fahrerin darauf hin, mal im Restaurant nachzufragen. Als nach 16 Minuten der i3 auf 100% geht, hat sich immer noch niemand sehen lassen. Ein Zoe Fahrer aus Nienburg nähert sich der Säule, dreht aber schnell wieder ab. Das läuft ja hier wie im Taubenschlag.
Und jetzt konnte man gleich mal wieder feststellen wie problematisch Gleichstromlader sind. Denn mit jedem neuen DC-Fahrzeug wäre es zwingend notwendig auch eine entsprechende Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Nur, wer sollte das machen? Bei AC-Ladung habe ich genügend Alternativen. Und wenn es die rote CEE-Steckdose an der Kartonpresse am Supermarkt ist. Mit DC bin ich auf Gedeih und Verderb auf externe Dienstleister angewiesen. Trotzdem bekomme ich das E-Fahrzeug aber nicht günstiger, obwohl die entsprechende Ladetechnik nicht an Board ist.
So kann also der Zoefahrer jetzt eine Alternative suchen, wohingegen die iMiev-Fahrerin warten muß. Sie hat einfach keine Alternative.
45 Minuten bleibe ich in Dille an der Säule und habe dann genügend Energie für Schwarmstedt.
In Schwarmstedt lade ich eine knappe halbe Stunde. Die Temperatur hat sich in der Batterie auf 20°C erhöht. Gesamtreichweite zur Zeit 84 km. Bei der Fahrt nach Schwarmstedt habe ich dann auch etwas mehr Leistung aus dem Akku gefordert, was sich tatsächlich positiv auf die Reichweite und Ladung ausgewirkt hat.
Heisst also umgekehrt, das sparsame Fahrweise nicht bedeutet, langsam zu fahren. Denn die Heizung im Fahrzeug kümmert sich nicht um den Akku. D.h. dem Fahrer wird warm, dem Akku aber nicht, oder nur recht gering. Da ist es also sinnvoller, den Akku mehr zu fordern, also schneller zu fahren.
Bereits in Schwarmstedt habe ich gleich die vollen 43kW bekommen, die allerdings recht schnell runter gingen. Reichweite beim Start in Schwarmstedt: 86 km.
Heisst also umgekehrt, das sparsame Fahrweise nicht bedeutet, langsam zu fahren. Denn die Heizung im Fahrzeug kümmert sich nicht um den Akku. D.h. dem Fahrer wird warm, dem Akku aber nicht, oder nur recht gering. Da ist es also sinnvoller, den Akku mehr zu fordern, also schneller zu fahren.
Bereits in Schwarmstedt habe ich gleich die vollen 43kW bekommen, die allerdings recht schnell runter gingen. Reichweite beim Start in Schwarmstedt: 86 km.
Jetzt ging es zurück nach Ganderkesee. Jetzt die Temperatur halten (also auch mal etwas schneller fahren - d.h. statt 72 und 92km/h auch mal 105 km/h). Bis Ganderkesee sind es 102 km. Die Zoe zeigt an, das das Ziel nicht erreicht werden kann. Kein Wunder bei nur 86 km Reichweite. Sollte sich das nicht bessern, kann man in Dille zwischenladen.
Nach etwa 20 Kilometer Fahrt sind Reichweite und Ziel gleich weit entfernt. Eine Zwischenladung ist also nicht notwendig.
Angekommen am Ziel hat die Zoe 102 km gefahren und noch 18 km Rest im Akku. Prima. Jetzt den Wagen an den 43kW Anschluß. Ansage laut Fahrzeug: in 45 Minuten voll.
Und so sah dann die Ladekurve aus:
Letztlich wurden dann knapp 20kWh in drei Stunden geladen. Wobei man hier auch sehen kann, das nach knapp 30 Minuten 80% des Akkus geladen waren.
Und so sah die Wärmeverteilung bei der 63A Ladung von der Ladestation zum Auto aus:
Super Roland, diese Erfahrung atte ich die letzten Tage auch. Da unsere ZOE im Moment max. 15 km am Stück bewegt wird und nicht in der garage steht, komme ich auch nur auf knapp 80 km. Auch das Laden an der Innogy-Säule dauert ewig.
AntwortenLöschenJohannes